#lbm2018 – Messenachlese

Schon die Hinfahrt mittwochs gestaltete sich abenteuerlich, aber da alle meine Züge Verspätung hatten, kam ich tatsächlich beinahe pünktlich in Leipzig an. Danach musste ich mich noch um eine Reservierung für den Sonntag kümmern, denn der ursprünglich geplante Zug war samt reserviertem Platz so lautlos verschwunden, dass ich nicht einmal einen Verspätungsalarm von der Bahn bekam.

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Am Donnerstag spickte ich zunächst mal „kurz“ bei der Edition Roter Drache vorbei — also eine gute Stunde lang. Wie gewohnt war das Amt für Aetherangelegenheiten auch dabei.

amt f aetherangelegenheiten klein

Die werte Amtsleitung Anja Bagus verpasste meinem Hütchen auch sogleich eine durch Aether mutierte Ranke, obwohl ich gar keine Zeitreisende bin. (Beachten Sie bitte die Farben. Bi-Flagge ahoi!)

selfie mit aetherbedingter ranke

Bitte beachten Sie auch links im Hintergrund die Buchcover.

Ich darf außerdem den guten Geist des Standes vorstellen (komplett mit Drache, beide wirklich zum Knuddeln):

nadine mit dem roten drachen

Aus mir unverständlichen Gründen wurde ich von einigen Damen mittleren Alters gebeten, Leseproben von ‚Jinntöchter‘ zu signieren. Aber geschmeichelt war ich trotzdem, und hoffe, dass die gesammelten Töchter der Damen mit dem Text etwas anfangen können.

Gleich um die Ecke befand sich auch der Stand des Nornennetzes. Dort traf ich meine Anthologie-Kolleginnen Katherina Ushachov und Anne Zandt sowie Nora Bendzko. Außerdem wurde ich zu einem Gewinnspiel genötigt und sahnte gleich eine Postkarte mit süßem Alien ab (und außerdem Ideen für Bücher, die noch gelesen werden könnten).

gewonnen - konrad das alien

Es folgte ein kurzer Rundgang in Halle 1 und ein Schnack mit Claudia Konrad und der Crew (@komm_mit_ins_boot) bei den Selfpublishern in Halle 5, bis ich um 15 Uhr bei dead soft Standdienst hatte. Wie gewohnt war ganz schön was los:

andrang bei dead soft

Am Donnerstagabend war ich total streberhaft und habe im Hotelzimmer lesen geübt.

Am Freitag war schon ab dem Vormittag draußen Tristesse mit Schneegriesel angesagt, der sich dann bis Samstagabend zu circa 12 cm Neuschnee addierte.

tristesse am freitag

winterwonderland

wintergrusselland

Ob es am Wetter lag, dass meine Bücher für die „Drei Damen vom Thrill“-Lesung statt beim TheaterPack im Dark Flower bei einer anderen Veranstaltung landeten? Ich hoffe, die mir unbekannten Kollegen hatten ihre Freude damit.

Jedenfalls fanden nicht besonders viele Menschen zu uns in die verschneite Oststadt, aber immerhin, einer ließ sich schwer von den gesammelten Leichen der vier lesenden Damen beeindrucken. (Es waren, ehm, mindestens zehn, und ich hatte die, die am wenigsten eklig waren.)

lesung mit leiche

Weil Sonja Rüther so schön neugierig gemacht hatte und das Cover ohnehin genial ist, legte ich mir gleich den Geistkrieger zu:

neuerwerb - geistkrieger

Eine Episode, die ich nicht vorenthalten will: Die zauberhafte Isa Theobald las zum Abschluss aus ihrer Geschichtensammlung 19. Da nur erwachsenes Publikum anwesend war, gab es auch einen Tentakelporno. So weit, so gut. Nun beschlossen einige von uns wegen der Wetterlage, mit einem Taxi bis zum Hauptbahnhof zu fahren. Es war spät und glatt, wir warteten zwanzig Minuten lang auf einen Wagen, der sechs Personen fasste. Währenddessen wurde gesmalltalkt. Kaum saßen wir im Auto und ein Unbeteiligter hörte zu, fragte der Herr von den Creepy Creature Reviews: „Sagt mal, wie fandet ihr so den Tentakelporno?“

Creepy, also gruselig, gestaltete sich für zahlreiche Menschen auch die Anreise zur Messe am Samstag — sehr viele fuhren entweder nicht los oder blieben auf halbem Weg stecken und mussten umkehren. Deshalb war es für meinen Geschmack außerhalb von Halle 1 am Samstag sogar recht übersichtlich auf den Gängen.

Ich stippvisitete in Halle 4 bei Erich H. Franke und Uschi Gassler, die ihren Psychothriller beim Lauinger Verlag veröffentlicht hat. Hier durfte ich auch ein Sektchen schlürfen.

mit uschi gassler quer

Dann auf nach Halle 5, Jona Dreyer aus Gründen die Hand schütteln und Button geben, Julia Fränkle alias Svea Lundberg hallo sagen und Dana Brandt alias She Seya Rutan drücken und auch einen Button geben.

Sehr geschmeichelt war ich, als letztere mir eine Eigenproduktion überreichte:

dana brandts weihnachtsgeschichte

Danach folgte ein weiterer Abstecher zum Selfpublisher-Verband. Diesmal, um Patricia Strunk zu ihrem neuen Roman ‚Nixenherz‘ zu gratulieren:

patricia strunk mit nixenherz

Der Reisebericht der geschätzten Kollegin ist übrigens bereits online.

Nachmittags hatten vier vom Nornennetz einen Talk, der dann in kleiner Runde hinter der Leseinsel noch fortgesetzt wurde. Es zeigte sich, dass unser angeblich doch aufgeschlossenes Genre zumindest im Mainstream gern in eher sicheren Bahnen phantasiert: Frauen können nur Romanzen, Männer können nur Spannung – bitte legen Sie sich ein passendes oder wenigstens neutrales Pseudonym zu, wenn Sie außerhalb der Erwartungen schreiben. Schreiben ist doch ein nettes Hobby, da muss eine ja nicht unbedingt Geld verdienen, das erledigt doch der Ehemann. Und toll, dass dein Ehemann daheim die Kinder hat, während du auf der Messer bist (aber nie ein Kommetar, dass es toll ist, wenn frau die Kinder bei den Geschäftsreisen des Ehemanns hat). Und so weiter.

nornentalk

Fazit: Ich muss da mitmachen und Fäden spinnen.

Abends war Abendessen mit einigen dead-soft-Autorinnen angesagt: Und es tauchten doch von zwanzig geplanten insgesamt zwölf Menschen auf. Wir hatten mit weniger gerechnet … (Spoiler: Es kam ein explodierendes Einhorn vor.)

Am Sonntag war noch eine Runde Klönen beim Roten Drachen angesagt, dann wanderte ich zu einer Diskussion über #metoo nach Halle 5. Große Erkennnisse bezüglich des Hashtags hatte ich jetzt nicht mehr, aber ein paar interessante Ideen zum Nachlesen.

me-too-talk

Organisiert wurde das alles von der Initiative „Verlage gegen Rechts„, der auch der Quer-Verlag angehört. Die hatten echt schöne Lesezeichen …

20180319_090108

… und außerdem auch dieses Jahr wieder interessante Fachbücher im Gepäck.

Auf einen Kauf auf der Messe verzichtete ich allerdings, da ich ja noch ein Exemplar meiner Jinntöchter zum Vorlesen mitgeschleppt hatte und mehr Neuerwerbungen den Koffer gesprengt hätten.

Danach folgte eine Runde Abschied von denen, die noch da waren, bevor ich gegen 14 Uhr zum Bahnhof pilgerte. Theoretisch hätte eine Stunde später auch mehr als gereicht, aber bei den Witterungsverhältnissen … Wer konnte ahnen, ob ich nicht erst mit dem Bus nach Hannover oder was auch immer gemusst hätte.

Im zugigen Bahnhof stapelten sich wie erwartet frierende Menschen, deren verständliche schlechte Laune von singenden Bundesligafans locker übertont wurde. Aber Wunder über Wunder, mein ICE fuhr sogar so pünktlich, dass ich den geplanten Anschlusszug erreichte und dann gegen Mitternacht völlig platt in mein eigenes Bett fallen konnte.

 

2 Gedanken zu „#lbm2018 – Messenachlese

  1. Pingback: LBM18 – ein Rückblick – Patricia Strunk – Fantasy-Autorin

  2. Pingback: Nornengestöber im Osternest – Nornennetz

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