Frau Zucker hat mir einen Award überreicht: „Liebster Blog“, wobei es sich im Grunde um eine Ketten-Frage-Runde für aufstrebende Blogger*innen handelt.
Ich verbeuge mich dankbar und schreibe einfach mal die Regeln ab:
- Verfasse einen Post zu diesem Award, füge das Awardbild ein und verlinke die Person, die dir diesen Award verliehen hat.
- Beantworte die 10 Fragen.
- Denke dir weitere 10 Fragen aus.
- Tagge (also nominiere) 10 Blogger, die unter 200 Leser haben.
- Sage den Bloggern, die du nominiert hast, dass sie einen Award bekommen haben und somit getaggt wurden.
Das Schrecklichste ist, eine Wahl treffen zu müssen. Oder mir Fragen ausdenken zu müssen. (Kann mich nicht entscheiden, womit Theorie 1 bewiesen wäre.)
Und ich werde zeigen, dass ich mich ganz schlecht an Regeln halten kann.
Selbiges sind Frau Zuckers Fragen und meine Antworten:
1. Bereitest du deine Blogbeiträge vor oder schreibst du frei Schnauze?
Das kommt darauf an. Politische und andere komplexe Themen gehen in der Regel durch drei bis fünf Entwürfe, bis ich mit meiner Logik zufrieden bin.
2. Auf welchen deiner Blogbeiträge bist du besonders stolz bzw. welcher liegt dir besonders am Herzen?
Grraaah. Mistfrage, ehrlich, Auswahl zu groß. Wenn wir bei diesem Blog bleiben, wahrscheinlich der hier über Coming outs und langweilige Figuren. Der ist auch repräsentativ für den Blog und dessen Thema.
3. Wen (tot oder lebendig) würdest du für deinen Blog gerne einmal interviewen?
Wenn mir intelligente Fragen einfallen: N.K. Jemisin ist meine Heldin und der Grund, warum es diesen Blog in dieser Form gibt.
4. Gibt es ein Thema, über das du gern bloggen würdest, dich aber – aus welchen Gründen auch immer – nicht traust?
Seit längerer Zeit drücke ich mich um den Zusammenhang zwischen meiner queeren Subspezies und der Hautfarbe von Menschen, thematisiert hier.
5. Bloggen ist zeitaufwändig. Was gibt es dir zurück?
Anderer Leute Meinungen, Horizonterweiterung, und das befriedigende Gefühl, gelegentlich eine Diskussion zu verursachen. Außerdem denke ich klarer, wenn ich meine Gedanken aufschreibe und in eine lesbare, nachvollziehbare Form bringen muss.
6. Was war es für ein Gefühl, deinen allerersten Blogbeitrag zu schreiben?
Das war der hier: „Mal schauen, wie lange ich durchhalte“. In 2011, auf der anderen Seite. Mal überlegen: Stolz. Neugier auf die Reaktionen. Und „denen zeig ich’s“, insofern, als dass ich mir in den Kopf gesetzt hatte, mehr als 10 Beiträge zusammenzubekommen, was zu diesen Zeiten zu meinem Thema auf Deutsch den absoluten Rekord dargestellt hätte. Dass ich fast vier Jahre später noch dran bin, hätte ich damals wahrscheinlich selbst nicht geglaubt.
7. Fühlst du dich deinen Lesern gegenüber verpflichtet zu bloggen, auch wenn du manchmal absolut keine Lust darauf hast?
Ich habe keinen festgelegten Plan, außer, dass zwei Posts im Monat bei rumkommen sollten, um die geschätzten Leser*innen nicht zu enttäuschen. Insofern kann ich, wenn ich mal keine Lust habe, mich relativ gemütlich zurücklehnen und auf Inspiration warten. Grundsätzlich gilt: Wenn ich was zum drüber Bruddeln finde, dann habe ich in der Regel auch Lust, dies öffentlich zu tun. (Bruddeln: Schwäbisch für Herumnörgeln.) Dabei bin ich gar keine Schwäbin.
8. Hast du inspirierende Blogs, von denen du dir gerne eine Scheibe für deinen eigenen Blog abschneiden würdest?
*Zeigt auf Frage 3* Ansonsten bewundere ich beispielsweise an der Schriftzeit, dass hier eine Einzelpersonen jede Woche so einen Haufen Inhalt auf die Reihe bekommt, und an der Trippmadam, dass sie konsequent Siezt, und das mit einem extrafeinen Humor.
9. Ich bin hungrig: Welches deiner Lieblingsgerichte lässt sich in 20 Minuten zubereiten?
Spaghettini mit gebratenen Garnelen in einer Wein-Sahne-Sauce. Ansonsten immer da: Pasta und exzellentes Pesto. Vegane Liebligsgerichte brauchen alle länger.
10. Was sollten Menschen, die dich nicht gut kennen, über dich wissen?
So als Warnung? Will ich, dass sowas im Internet steht? Eigentlich reicht es doch, wenn ich weiß, warum ich tue, was ich tue. *breit grins*
Versuchen wir’s mal: Wenn Sie mit mir diskutieren möchten, müssen Sie mir zuerst beweisen, dass Sie mich ernst nehmen.
Und: Ich reagiere ganz ungehalten auf männliches Macho-Gepose und Personen, die meinen, mich mit ihrer größeren Körpermasse und lauteren Stimme einschüchtern zu können. Ich kann ganz prima passiv-aggressiv sein, wenn es nötig ist.
—
Jetzt zehn Blogs???
(Aber nicht die Schwestern Coletta, die sind quasi die Großmütter dieses Postings.) Und mit unter 200 Follower*innen – was zu eruieren gar nicht so einfach ist, weshalb ich angelegetlich geschätzt habe.
Mein WordPress-Feed hat 55 Blogs, und mein RSS noch ein paar extra. Wow. War mir gar nicht bewusst vorher. Aber von vorne, höchst individuell, teilweise persönlich bekannt und bestenfalls halbwegs repräsentativ:
1. Trippmadam, wobei diese schon Fragen beantwortet hat, und sich nicht bemüßigt fühlen muss, dies noch einmal zu tun.
2. Der k_eine Unterschied. Denkanstöße zuhauf, aber keine Antworten zu erwarten, da ein Kollektiv.
3. Fructus Dulces sorgt unter anderem für musikalische und sprachlich Horizonterweiterung.
4. Die Weltenschmiede. Noch so ein Blog, von dem ich keine Antworten erwarte. Denkanstöße in eine völlig andere Richtung, zwecks Fortbildung und so.
5. Tschellufjek. Mehr Politik und nicht-fantastische Lektüre.
6. Marmor und Ton. Persönliches, zu Schreibendes und gelegentliches Fangirling.
7. Anarchistelfliege. Mehr Denkanstöße.
8. The Ace Theist. Englisch. Außer, dass wir beide Träger*innen schwarzer Ringe sind, haben wir nicht viel gemeinsam, aber ich lese wahnsinnig gerne mit. Wird nicht antworten.
9. High in Clichés. Mehr Denkanstöße.
10. Wortgepüttscher. Schafft’s regelmäßig, mich zum Grinsen zu bringen.
—
Und zehn Fragen. Ich war da mal völlig unkreativ und hab mir was teilweise zusammengeklaut … aber wozu das Rad neu erfinden und so.
1. Der oder das Blog?
2. Ist Bloggen politisch oder privat? Oder vielleicht beides? Warum?
3. Als Revisionistin n-ten Grades: Durch wie viele Inkarnationen geht ein durchschnittlicher Blogpost bei dir/Ihnen? Oder hängt’s vom Thema ab?
4. Gibt es ein Thema, über das du/Sie gern bloggen würdest/würden, dich/sich aber – aus welchen Gründen auch immer – nicht traust/trauen?
5. Bloggen verpflichtet: Postings nach Laune, nach Stundenplan, oder …?
6. Reader/Feed/Lesezeichen anschauen: Gibt es da zwei Blogs und/oder Seiten, von denen keine*r erwarten würde, dass sie von ein und derselben Person verfolgt werden? (1)
7. Was muss ein Blog haben, um deine/Ihre Aufmerksamkeit zu fesseln?
8. Gibt es Blogs, die dich/Sie inspirieren?
9. Schamlos Eigenwerbung machen: Bitte den eigenen Lieblingspost und/oder subjektiv wichtigsten Post verlinken.
10. Was kommt auf den Tisch, wenn Gäst*innen zu beeindrucken sind?
—
(1) Bei mir: Fanfiction.net beißt sich grundsätzlich mit allem. Außer, wenn es das nicht tut. Ansonsten beißen sich Tribal Dance-Kulturklau-Modekrams und queer-feministische Aspekte, an denen nage ich noch.