Oder: Bin ich Charlie?
Irgendwie konnte ich mit diesem Satz nichts etwas anfangen, obwohl meine Gefühle bei Unglauben anfingen, und über Bestürzung bei Wut und Trauer endeten, mit einer Dosis Trotz. (So als Teil einer fiktiven Behörde, die regelmäßig Tiefschläge verteilt.) Ähnlich geht’s mir auch mit den Geiselnahmen dieser Tage.
Andere waren bezüglich des Attentats schneller, und daher werde ich zwei Links posten in der Reihenfolge, die meine Gedanken ebenfalls genommen haben:
Zuerst hier die Trippmadam, welche sich Gedanken über die PEGIDA’sche Phrasendrescherei im Angesicht des Anschlags macht.
Noch gibt es kein Lager, in dem ich sagen kann, ich finde Extremismus jeder Art schlecht, aber ich weigere mich, gleichzeitig vor den Menschen Angst zu haben, die in der Hoffnung auf ein sichereres/besseres Leben nach Deutschland kommen, auf welchem Wege auch immer. (Abgesehen davon ist die EU beispielsweise an miesen wirtschaftlichen Zuständen in vielen afrikanischen Ländern nicht ganz unschuldig. Stichwort Altkleider oder Hähnchenreste. No more Hendl, baby.)
Und dann ist da die Anarchistelfliege, die Charlie Hebdos Karikaturen *istisch findet, aber trotzdem mitfühlt.
Es waren auch die *ismen, die vor einem guten Jahrzehnt dafür sorgten, dass ich mein Titanic-Abo nicht verlängerte, auch wenn ich damals noch keine Worte dafür hatte. Zu viel Witze über … und zu wenige über die Denke, die dahintersteckt.
Jedenfalls bin ich der Meinung, dass Satire grundsätzlich alles darf, und jede*n aufs Korn nehmen darf. Ich bin allerdings auch der Meinung, dass sie ihre Schläge aber grundsätzlich in alle Richtungen gleichmäßig austeilen sollte. Dumpfbacken, die nur einfache Erklärungen wollen und trotz aller offensichtlichen Widersprüche daran festhalten, gibt’s in jeder Religion, mit jedem Schulabschluss, am rechten wie am linken Rand, und überall dazwischen auch.