Erster Arbeitsbericht des Bundesamtes für magische Wesen

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Öffnen sich an Halloween Tore zwischen den Welten? Wie erleben Drachen als wechselwarme Geschöpfe die Welt? Wen können wir alles nicht sehen?

Zehn MitarbeiterInnen des phantastischsten aller Bundesämter haben sich zusammengetan, um diese und weitere Fragen zu beantworten, und stellen ihre Fachgebiete in Form von Kurzgeschichten vor. Ob nachdenklich, romantisch, rätselhaft oder komisch: Hier finden Sie einen spannenden und unterhaltsamen Überblick über die Arbeit unserer Behörde.

Ich  darf vermelden, dass ich nicht nur als Autorin, sondern auch als Sachverständige für Paranormale Orthographie nicht ganz unwesentlich am Innenleben dieses elektronisch verfügbaren Bändchens beteiligt war.

Amtsnachrichten: Pegida

Am Sonntag sollte eine Pegida-Kundgebung in Stuttgart stattfinden. Schlussendlich waren es mehr als zehn Mal so viele Gegendemonstrant*innen aus allen Ecken der Gesellschaft:

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Das Bundesamt für magische Wesen war ebenfalls mit mir als Beauftragter vor Ort, denn wie alle wissen, kann Glaube Gespenster erzeugen. Im neudeutschen Wissenschaftsjargon heißen diese Gespenster allerdings häufig „Ansichten“ oder „Konstrukte“ …

Fröhlicher IDAHO?

ritter sport regenbogen

Auf Facebook war eine Rainbowflash-Blogparade angesagt: Eins sollte Bilder von Luftballons posten.

Irgendwie fand ich keine hübschen Bilder, und habe daher geklaut, und zwar auf der Facebook-Seite des Netzwerks LSBTTIQ.

Schoki ist eh viel leckerer als Luftballons.

Schoki fungiert außerdem als Seelentröster. Immer noch wird Gift versprüht – die Lieblingsanschuldigung der Bildungsplangegner*innen ist, dass dieses böse queere Volk unschuldigen Kindern an die Wäsche will.

Weil: Die Erwähnung, dass es queeres Volk gibt und eins selbiges Volk nicht diskriminieren sollte (darum geht’s beim Bildungsplan BaWü, wir erinnern uns) ist offensichtlich das Gleiche wie die Thematisierung von Sexualpraktiken im Grundschulunterricht und das wiederum ist offensichtlich das Gleiche wie pädophile oder hebephile Erwachsene, die darauf abgehen, mit Kindern oder Jugendlichen über Sex zu sprechen.*

Offensichtlich.

Wie könnte es anders sein.

Abgesehen davon, dass immer noch Übergriffe von (vermutet) heterosexuellen Männern auf Mädchen die Statistiken anführen … und die meisten Übergriffe „Ersatzhandlungen“ von nicht-pädophilen Täter*innen darstellen …

Abgesehen davon frage ich mich, wer da „übersexualisiert“ ist.

Die Argumentationskette erschließt sich nämlich nur, wenn da irgendwer seine Hirnwindungen so auf „Sex“ eingestellt hat, dass keine Logik mehr durchpasst.

*Keine Ahnung, ob der Biolehrer hebephil, parthenoohil oder einfach nur sexistisch war, jedenfalls haben mir die entsprechenden Sprüche völlig gereicht. Ich hatte Glück, meistens saß er auf den Tischen von Mädels mit großen Ausschnitt.

Lesung!

Von meiner Autorenkollegin Uschi Gassler gibt es seit April einen Krimi zu kaufen.

Insofern darf ich ankündigen … *räusper* *trommelwirbel*:

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Autorinnenlesung

mit Uschi Gassler

und Carmilla DeWinter

am 12. Juni 2015 um 19.00 Uhr

in der Nordstadt-Buchhandlung

Hohenzollernstraße 23, 75177 Pforzheim

Uschi Gassler stellt ihren Kriminalroman GIER IST DICKER ALS BLUT vor:

Geheimnisse aus der Vergangenheit und eine todbringende Gier hindern einen jungen Mathefreak daran, sich auf seinem neuerworbenen Reichtum auszuruhen.

Carmilla DeWinter liest aus ALBENBRUT:

Zwei verliebte junge Zauberer müssen sich einem machtgierigen Schwarzkünstler stellen.

Der Eintritt ist frei. Die Gastgeber*innen bitten um Anmeldung: Tel 07231 5891965, Fax 07231 589 1966 Mail: info@nordstadt-buch.de

Kantinenboykott in Freiburg: Kein Artikel ist auch eine Botschaft

In Süddeutschland geistert seit Samstag durchs Radio und das SWR-Fernsehen ein merkwürdiges Vorkommnis in einer Freiburger Justizvollzugsanstalt, vulgo Gefängnis:

Circa siebzig Gefangene dort verweigerten das Essen aus der Küche – ob der Anlass war, dass da ein schwuler Gefangener arbeitete oder diese Tatsache nur als Vorwand für eine Machtdemonstration diente, sei dahingestellt. Berichte der Badischen Zeitung hier, hier und der SWR-Bericht hier.

In ersterem Fall wäre bewiesen, dass sowohl der Bildungsplan wie auch der Aktionsplan für Akzeptanz und gleiche Rechte dringend nötig sind.

Im zweiten Fall stünde die bisherige Organisation des Strafvollzugs auf dem Prüfstand. Von letzteren habe ich absolut keine Ahnung und werde mich daher nicht dazu äußern.

Bemerkenswert ist nun allerdings, dass sich beide Pforzheimer Tageszeitungen zu dem Fall heute ausschwiegen, obwohl Aufruhr im Gefängnis doch eine prima Nachricht ist und zu seitenlangen Leser*innenbriefdiskussionen einlädt.

Warum, weiß der Himmel. Ich schiele auf die Pforzheimer JVA, meine zahlreichen russischstämmigen Mitbürger*innen und die Leser_innenbriefschlachten zwecks Bildunsplan … und denke mir meinen Teil.

Let’s talk about… Gender in der Urban Fantasy: Sie wollte es, er konnte nicht anders – Vergewaltigungsmythen

Via Jery Schober kommt diese ultralange Abhandlung über Dinge, die ich schon vermutet habe, aber wie immer: Erst wenn was ausformuliert ist, kann eins dessen gesamte Schrecklichkeit überblicken.
Ich weiß, warum ich Paranormal Romance und „Seelenverwandtschaften“ nicht abkann, und Alpha/Omega-Dynamiken in Fanfictions nur mit seehr langen Fingern anfasse. Eins ersetze jedes beliebige magische Band/Vorbestimmung mit „Testosteron“ oder allgemein „Hormonen“, und verstehe, was ich meine.

Um zu zitieren: „Niemand verbietet ihnen [den Autor*innen], die Gender Rollen zum Beispiel einmal komplett umzudrehen, eine vollständig matriarchalische Gesellschaft zu konstruieren und Männer als verständnisvoll, liebevoll, unterstützend und vor allem nicht als aggressiv zu beschreiben. (…) Aber sie tun es nicht. Stattdessen vermitteln sie das, was ihnen selbst und ihren LeserInnen bekannt ist: eine Welt, in der Gewalt gegen Frauen zum Alltag dazu gehört.“
Mal wieder der Beweis, dass es einfacher ist, Hybridwesen zu erfinden, statt außerhalb der gesellschaftlichen Normen zu denken.

Es gäbe noch mehr zu diversen Zitaten zu ergänzen, aber das führt zu weit …

wortmagieblog

Logo Gender in der Urban Fantasy

Hallo ihr Lieben! :)

Heute führen wir gemeinsam die Let’s talk about… – Reihe Gender in der Urban Fantasy weiter. Es hat ein wenig länger gedauert als geplant, weil das aktuelle Thema doch um einiges komplexer und umfangreicher ist, als ich angenommen hatte. Vor zwei Wochen haben wir entspannt und relativ locker begonnen, indem wir uns fragten, was an Vampiren in der Young Adult Urban Fantasy eigentlich so attraktiv ist (HIER). Das Thema dieser Woche ist definitiv schwieriger und für einige sicher harter Tobak: wir beschäftigen uns mit Vergewaltigungsmythen in der Urban Fantasy bzw. Paranormal Romance. Dafür möchte ich euch das Paper „Rape Myths‘ Twilight and Women’s Paranormal Revenge in Romantic and Urban Fantasy Fiction“ (2014) von Kristina Deffenbacher vorstellen.
Doch bevor wir starten, muss ich sicherstellen, dass ihr die Basis ihrer Arbeit kennt und versteht.

Einerseits geht es um die Gender Rollen, die mit einer Vergewaltigung einhergehen…

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