Paradox/andauerndes Schweigen

Poetin_von_Pompeji

Ich habe ja die letzte Zeit nicht besonders viel hier von mir vermelden lassen. Unter anderem stehen noch ein paar Gedanken zu einer Podiumsdiskussion bei der Buchmesse aus, die ich gehört habe.

Meine Gedanken kreisten in den letzten Monaten leider vermehrt um meinen Hauptberuf — nicht, weil so viel zu tun gewesen wäre (war es allerdings auch), sondern weil mir einige ungelöste Konflikte schwer im Magen lagen. Allgemein blankliegende Nerven wegen einer leichten Unterbesetzung und vier Wochen Überstunden meinerseits, deren Abfeiern zunächst auf unbekannt vertagt wurde, sorgten dafür, dass ich seit Oktober auf dem sprichwörtlichen Zahnfleisch ging. Ich war nicht mehr in der Lage, das tägliche Auf und Ab abzufedern, ganz zu schweigen von schwierigen Kunden und den eben vorhandenen Konflikten im Team. Nebenbei zwei, drei undurchdachte Entscheidungen meinerseits, die mit mehr Schlaf vielleicht nicht getroffen worden wären: Dadurch wachten einige schlummernde Drachen auf, die besser nicht gekitzelt worden wären.

Tatsächlich habe ich offline so viel darüber rumgemosert (also geschimpft), dass ich mir schon selbst nicht mehr zuhören wollte.

Jedenfalls haben die aufsummierten Unannehmlichkeiten nun dafür gesorgt, dass ich gekündigt habe und zunächst in ein selbstfinanziertes Sabbatquartal gehen werde. Ansonsten wären es wahrscheinlich zum Herbst eine Krankschreibung und Stresshelferlein namens Antidepressiva geworden. Und ich nehme keine verschreibungspflichtigen Sachen als Lifestyle-Drug.

Falls also wer ein Lektorat braucht, bitte melden.

Mich erstaunt, dass ich diesen Hauptberuf, der mir seit einem knappen Jahr so was von auf die Nerven ging, auf einmal wieder gern ausübe — auch wenn’s jetzt vorläufig nur noch ein paar Wochen sind. Was ein gelöster Konflikt alles bewirken kann …

 

4 Gedanken zu „Paradox/andauerndes Schweigen

  1. Zunächst einmal: gute Besserung in jeglicher Hinsicht. Ich war ja vor nicht allzu langer Zeit in einer ähnlichen Situation und habe mich lauthals on- und offline beklagt. Bei mir hat sich die berufliche Situation insofern gebessert, als die Arbeit jetzt etwas gleichmäßiger verteilt wird.

    • Das freut mich und hat bei Ihnen hoffentlich zu etwas Entspannung geführt.
      Da mein Chef mein Pseudonym aber kennt, habe ich mir detailreiches Fluchen online verkniffen.

  2. Ich wünsche von Herzen angenehme letzte Wochen, dann eine erholsame Zeit der Freiheit (obwohl: CSD-Saison …) und dann eine angenehmere neue Beschäftigung.
    Die Post müsste dir letzte Woche was Buntes gebracht haben.

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