Ausgehend auch von Antje Schmelchers Pädophilie-Vorwürfen rollt im Zuge der Debatten um den Bildungsplan Baden-Württemberg eine Welle von Falschmeldungen über Deutschland hinweg: LSBTTIQ-Menschen wollten Kinder verwirren und homosexuell machen, der „Genderismus“ plane den Verfall der deutschen Sprache, etc.
Zahlreiche Leser_innen glauben die Argumente. Warum sie so gut funktionieren und was eins entgegnen kann, haben Jürgen Kaufmann und ich im Auftrag des LSBTTIQ-Netzwerkes Baden-Württemberg aufgeschlüsselt.
Da die besprochenen Manipulationstechniken nicht nur in der Bildungsplandebatte auftauchen, sondern auch in Bezug auf z.B. „Homo-Ehe“ und Inklusiondebatten, möchten wir das Paper auch für Menschen bereitstellen, die nicht zum Netzwerk gehören.
Hier geht’s zum Download der PDF-Datei: angst-mache- mit system
Hat dies auf Der Torheit Herberge rebloggt und kommentierte:
Was ich in meiner Freizeit eben gelegentlich tue: Fremde Texte zerlegen.
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Und noch ein Denkanstoß:
Bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder geht es nicht um eine sexuelle Orientierung wie z.B. Homosexualität und auch nicht um Liebe zu Kindern („Pädophilie“), sondern um Macht- und Gewaltausübung.
Ich glaube nicht, dass ein Reproduzieren der begrifflichen Gewaltverklärung („Pädophilie“, „pädophile Übergriffe“) und Abhandlung des Themas auf der Ebene sexueller Orientierungen wie in eurem Text geeignet ist, konservierende Denkmuster zu entkräften. Mit der vorgeschlagenen Gegenargumentation wird die aufgebürdete Beweislast übernommen statt die als „klar“ vorausgesetzte herrschaftsstabilisierende Logik grundsätzlich in Frage zu stellen.
Zwei Lesetipps zum Thema:
Über die aktuelle Richtung des Diskurses in den Medien | Ansichtssache
Des Kaisers neue Kleider? – eine Kritik an „kein Täter werden“ | Tauwetter
Cool, danke, werde ich mir ansehen.
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